Gegen die eigenen Bedürfnisse

In der Zeit las ich heute ein offenes und authentisches Interview mit Deutsche Bahn Marketing und PR-Chefin, Antje Neubauer. Sie reichte die Kündigung ein. Warum? Zum Beispiel beschreibt die Top-Managerin, sie arbeite oft und teilweise dauerhaft gegen ihre Bedürfnisse: ausreichend Schlaf, körperliche Bewegung und Zeit für sich und die Partnerschaft.

Zudem sei sie für das nächste halbe Jahr mit Terminen verplant, ihr Tagesablauf und Meetings müssten so effizient sein, dass Zeit für Anekdoten, Leichtigkeit und Mittagessen in Ruhe fehlen. Die strukturierte Antje Neubauer wünscht sich, „dass plötzlich der Tag da ist, an dem ich mein Handy abgebe und dann nichts mehr geplant ist“.

Küdigung, Teilzeit, welche Veränderung?

Musste es dafür die Kündigung sein? In Neubauers Fall anscheinden ja. In Teilzeit hätte sie – als verantwortungsbewusste und zielstrebige Chefin – nicht arbeiten können und meint, „ich hätte den Rest der Arbeit aber zu Hause gemacht“.

Ihre Selbstausbeutung ist meines Erachtens vielschichtig: Forderungen von Arbeitgeber und Gesellschaft, sowie die eigenen Werte und der eigene Anspruch. Letztere sind im Charakter und in der Erziehung sowie Vorbildern begründet.

Vor der Kündigung sich hinterfragen

Karriereleiter

Für mich gibt es zu diesem Interview viele Punkte, die man reflektieren und hinterfragen kann.

  • eigene körperliche und mentale Gesundheit: Bedürfnisse dauerhaft hinten anstellen und Arbeitsüberlastung, ohne Freiraum und Ausgleich, fehlende Zeit Beziehungen zu pflegen…
  • Wirtschaft: Verantwortung für Arbeitnehmer und Veränderung dahin, Führung und verantwortungsvolle Posten auch in Teilzeit erledigen zu können
  • Gesellschaft: gegenseitiges unterstützen, eigene Erwartungshaltung an andere überprüfen
  • Erziehung und Werte: Wie hart bin ich mit mir selbst? Was lebe ich meinen Kindern vor? Genuss und Muße erlaubt? Wann ist Ehrgeiz, Machtstreben und Verantwortungsgefühl zu viel?

Manchmal scheint es nur den Ausweg Kündigung zu geben, so wie bei der 49-jährigen Antja Neubauer.

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